In den WeltWeitWissen-Kongress 2024 starten wir am ersten Kongresstag mit zwei Paneldiskussionen. Wir wollen uns dem Thema „Globaler Zusammenhalt und Partizipation“ mit unterschiedlichen Expert*innen annähern und gemeinsam über Ausgrenzungen und Ausbeutungen im globalen Kontext sprechen sowie Möglichkeiten der Partizipation besprechen.
Panel 1: Partizipation und Zusammenhalt in gesellschaftlichen Kontexten – Ausgrenzung und Ausbeutung in globalen Strukturen und ihre Bedeutung für Globales Lernen
Gäst*innen:
- Judith Langensiepen (bezev e.V.)
- Ernest Ndumuraro (Kaffeekooperative COCOCA aus Burundi)
- Dr. Carmen Ibáñez (EIRENE e.V. / Freie Universität Berlin)
- Carlos Ernesto Choc Chub (Peace Brigades International)
Datum: 26. September
Uhrzeit: 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr
Raum: Campus Center Uni Kassel
Thema:
Das Thema des Kongresses „Partizipation und globaler Zusammenhalt“ soll in diesem Panel im Kontext gesellschaftspolitischer Entwicklungen und Strukturen verortet und diskutiert werden. Globale Gesellschaften sind durch Machtstrukturen durchdrungen und diese grenzen bestimmte Gruppen aus oder erschweren Zugänge und Beteiligungsmöglichkeiten. Partizipation bedeutet zum einen Machtstrukturen in den Fokus zu nehmen, abzubauen und dadurch vielfältigere Perspektiven auf die Gestaltung von Gesellschaften zu ermöglichen.
Auch das Globale Lernen und unsere Beziehungen darin, unsere Interaktion bleibt von diesen Machtstrukturen nicht unberührt. Dem können wir nur entgegen wirken, wenn wir uns aktiv damit auseinandersetzen. Das heißt im Konkreten bspw. uns zu fragen, wer wird wann gehört, wer hat welche Barrieren, wer wird ernst genommen und auch welche Ausschlüsse produzieren wir.
Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit können nur umgesetzt werden, wenn die Partizipation aller ermöglicht wird und als Wert gesehen wird. Die globalen Herausforderungen sind vielfältig, diesen kann nicht mit einer Antwort für unterschiedliche Kontexte begegnet werden. Es braucht viele Sichtweisen, Ideen und Lösungswege und die erreichen wir nur, wenn möglichst viele Stimme gehört werden.
Panel 2: Stärkung von Partizipation und globalem Zusammenhalt – Herausforderungen und Anregungen für BNE und Globales Lernen
Gäst*innen:
- Xueling Zhou (youpaN)
- Karla-Felicitas Braun (VENRO)
- Esther Wawerda (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
- Melanie Malter-Gnanou (Schule im Aufbruch)
- Katharina Schulze (GAZ Gudensberg)
Datum: 26. September
Uhrzeit: 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Raum: Campus Center Uni Kassel
Thema:
Partizipation und die Stärkung von globalem Zusammenhalt werden in BNE und Globalem Lernen oft als zentrale Ziele genannt. In diesem Panel möchten wir uns genauer mit der Frage auseinandersetzen, welche Bildungsprojekte und -praxen es gibt, um das Ziel der Partizipation und des globalen Zusammenhalts näher zu kommen und zu stärken. Welche Erfahrungen verweisen dabei auf Formate und Prozesse, die als Orientierung für BNE und Globales Lernen genutzt werden könnten. Was sind best-pratice-Beispiele und durch wen und wodurch sind diese definiert?
Das Ziel des Panels ist es, BNE und Globales Lernen in und mit ihren an Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit orientierten Ansprüchen, kritisch zu befragen. Bildung wird in diesem Panel also nicht als das Gute, von dem es immer mehr braucht, verstanden sondern als verwoben mit Machtstrukturen. Entsprechend sollte BNE und Globales Lernen Selbstreflexions- und Befragungsprozesse auf verschiedenen Ebenen selbstverständlicher integrieren, wie das geht und gehen könnte, und was das in verschiedenen Bildungskontexten, formellen und non-formellen, heißt, auch dafür möchten wir den Raum auf dem Panel öffnen.
Fishbowl-Diskussion: Blick in die Zukunft – Wie geht es jetzt weiter?
Gäst*innen:
- Francisca Gallegos (EPiZ Reutlingen)
- Carolin Philipp (glokal e.V.)
- Benjamin Giesen (Studienseminar Gymnasium Kassel)
- Tahir Della (glokal e.V. und ISD-Bund)
Datum: 28. September 2024
Uhrzeit: 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr
Raum: Campus Center Uni Kassel
Thema:
Mit dieser Fish-Bowl-Diskussion möchten wir (fast) am Ende des Kongresses nochmal den Blick nach Vorne stärken. Die Auseinandersetzung mit dem Kongressthema „Partizipation und globaler Zusammenhalt“ in der BNE und dem GL fand in den letzten zwei Tagen mit einem starken Fokus auch auf einer Analyse und Kritik bestehender Strukturen, Bildungpraktiken und inhaltlichen Gegenständen statt. Diese Kritik und Analyse ist zentral um politische und emanzipatorische Bildungsverständnisse und -formate zu stärken und zu entwickeln. Wie können wir alle also die Perspektiven des Kongresses in unserem Arbeits- und Engamentalltag integrieren? Was braucht es für Räume, um eine selbstreflexive und -kritische Haltung einzuüben? Wie können Allianzen und Verbündete dieses Prozesses etabliert werden, die auch emanzipatorische, solidarische Ziele in den Fokus stellen und nicht die trennenden Unterschiede (Stichwort Zusammenarbeit zwischen formellen und non-formallen Bildungskontexten)?
Wir wollen in dieser Fish-Bowl-Diskussion also zusammentragen, was es braucht, damit die kritische, politische Auseinandersetzung mit BNE und GL kein punktuelles Kongressthema bleibt und wir uns als Personen aber auch als Personen in institutionellen und organisierten Zusammenhängen in Prozesse des (ver)lernens begeben und diese in ihren verschiedenen Facetten sehen lernen (herausfordernd, mit Widerständen in Verbindung stehend, verunsichernd, bereichernd, motivierend, befreiend, notwendig für eine solidarischere und gerechtere Gestaltung der Welt).